Roadtrip durch Oberösterreich: Genuss, Seen und Handwerk – warum diese Route dein Foodie-Herz begeistert

Wir wollten eine neue Region entdecken und sind deshalb für einige Tage nach Oberösterreich gereist. Oberösterreich ist das perfekte Reiseziel für alle, die Genuss, Natur und Kultur in einer einzigartigen Kombination erleben möchten. Während unseres mehrtägigen Aufenthalts haben wir die kulinarischen Highlights der Region entdeckt – von der weltberühmten Linzer Torte bis hin zu innovativen Kreationen junger Spitzenköche. Darüber hinaus begeistern die traumhafte Landschaft am malerischen Traunsee, charmante Hotels und traditionelle Handwerkskunst. In diesem Beitrag teile ich mit euch unsere persönlichen Geheimtipps und schönsten Erlebnisse.
Keine Stunde nach der Ankunft im Seegasthof Hois’n Wirt in Gmunden weiss ich: Hier will ich bleiben! See vor der Nase, ein heller, eleganter Wellnessbereich zum Runterkommen, die Zimmer einfach aber sauber und der Blick auf den Traunstein ein Augenschmaus – samt grossem Balkon.
Und dann natürlich: das Essen (yes, Portionsgrössen, über die sich wirklich niemand beschweren kann!). Die Küche setzt auf einheimische Tradition, freundlich und aufmerksam das ganze Team – wie ein Besuch bei alten Freunden, aber mit dem gewissen Etwas eines traditionellen 4-Sterne-Gasthofs.

Am nächsten Morgen fahren wir ins nur 15-minuten entfernte La Sonett nach Gmunden (unbedingt reservieren!). Uns erwartet eine Kaffeehaus-Atmosphäre mit exquisiter Pâtisserie, frischem Brot und Inspirationen aus ganz Europa – Gastgeber Michael Klein hat sein Handwerk im legendären Hotel Sacher in Wien perfektioniert. Hier wird Frühstück zum Erlebnis und Statement zugleich. Wirklich einer der besten Brunches meines Lebens. Sämtliche Köstlichkeiten werden direkt vor Ort von Michaels Team frisch zubereitet.

Flanieren am See, Keramikmanufaktur erleben und selbst Hand anlegen: Die über 500 Jahre alte Gmundner Keramik ist nicht nur Fotomotiv, sie steht für ein österreichisches Lebensgefühl. Nach einer spannenden Führung veredeln wir unser eigenes Stück im Atelier Café. Muss zugegen war gar nicht so einfach, aber hier steht ja der Spass im Vordergrund. 
Gegen Abend checken wir in das Hotel Post am Traunsee ein, wo uns eine Junior Suite mit einem atemberaubenden Blick auf den See erwartet. Das Interior Design beeindruckt uns sofort mit seiner stilvollen Eleganz. Während wir zum Abendessen im hauseigenen Restaurant flanieren, blinzelt die Sonne sanft über den Traunsee. In der brandneuen Belétage erwarten uns kulinarische Höhepunkte – eine offene Küche, die auf 700 Jahre Geschichte trifft, kombiniert mit einem urban-coolen Ambiente, kreativen Cocktails und einer stilvollen, gemütlichen Atmosphäre. Das „Chef’s Choice“-Menü ist ein unvergessliches Erlebnis und zählt zweifellos zu den besten Mahlzeiten meines Lebens. Alles was hier auf den Teller kommt ist aus der Region, ein kleines Beispiel, die Sojasauce wird auf Basis von Kürbiskernen statt Soja hergestellt und schmeckt fantastisch. Kein Wunder, dass das Restaurant von Falstaff zur Eröffnung des Jahres 2025 gekürt wurde.


Nach einer erholsamen Nacht und einem anschliessenden fantastischen Frühstück heisst es im Spa des Hotel Post erneut entschleunigen und entspannen. Anschliessend geniessen wir ein bodenständiges, zugleich raffiniertes Mittagessen in der Wirtshaus Poststube 1327. Am Nachmittag unternehmen wir mit Hotelier Wolfgang Gröller und seiner “Pletten” – einem traditionellen Boot – eine entspannte Fahrt über den See, wobei wir die Ruhe geniessen und seinen spannenden Erzählungen lauschen. Bereits seit 1950 gehören die Hotels in Traunkirchen seiner Familie. Nach einem Sprung in den Traunsee, nehme ich am Workshop „Der Fischer und der Koch“ teil: Hier wird Wildfang-Tradition lebendige Nachhaltigkeit – frisch auf dem Teller inszeniert vom hauseigenen Fischer Benjamin Mayr und dem Küchenteam. Dazu gibt es kleine Kostproben, um den hervorragenden lokalen Fisch zu degustieren.
Abends dann Weiterfahrt nach Linz, wo im Hotel Schwarzer Bär urbaner Chic und perfekte Citylage den Ausgangspunkt für den letzten Tag markieren.
Das Mühlviertel überrascht: In der liebevoll geführten Ölmühle Haslach werden wir in die Kunst des Leinölpressens eingeführt, gleich danach spüren wir bei Vieböck Leinen wie nachhaltige Textilherstellung in Handarbeit seit 1832 gelebt wird. Unbedingt vorbeigehen, im eigenen Shop habe ich mich direkt mit den tollen Geschirrtüchern, Kissenüberzügen und Leinenhemden eingedeckt.

Im “adults only” Geniesserhotel Bergergut erwarten uns traditionelle Köstlichkeiten auf Gourmet-Niveau wie Serviettenknödel mit Pfifferlingen, Grammelknödel und zum krönenden Abschluss köstliche Marillenknödel. Das Hotel ist eine kleine Oase inmitten der weitläufigen Natur des Mühlviertels. Hier kann man standesamtlich im romantischen Garten heiraten und sich dabei von fantastischem Essen, einem neuen Spa sowie charmanten Zimmern verwöhnen lassen.
Zurück in Linz tauchen wir in einem Workshop in der traditionsreichen k.u.k. Hofbäckerei tief in die Geschichte der Linzer Torte ein. Michel Dal gibt dabei spannende Einblicke in das süsseste Staatsgeheimnis und lässt mich selbst Hand anlegen – natürlich mit anschliessender Verkostung. Ein entspannter und inspirierender Workshop mit faszinierender Geschichte und der besten Linzertorte, die ich je gegessen habe.



Zum Abschluss unserer Reise feiern wir im Rossbarth, einem mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant in Linz. Rossbarth ist ein moderner Gourmet-Treffpunkt, geführt von den jungen Spitzenköchen Marco Barth und Sebastian Rossbach. Die beiden bieten eine zeitgemässe Gourmetküche auf höchstem Niveau, mit viel Präzision und hochwertigen lokalen Zutaten. Hier stimmen die Preise in einem sehr fairen Verhältnis zum gehobenen Niveau der Restaurants. Das Restaurant liegt in einem historischen Gewölbe, das mit seinem klaren, zugleich industriellen Design 2023 sogar einen Designpreis erhielt.
Die Gäste können sich auf exklusive Menüs mit vier bis sechs Gängen freuen. Diese reichen von kreativen, modernen Gerichten bis hin zu bodenständigen Gerichten, die an klassische Hausmannskost erinnern. Rossbarth wurde vom Gault Millau mit drei Hauben ausgezeichnet und hält seit 2025 auch einen Michelin-Stern. Die Köche verbinden ihre Leidenschaft fürs Kochen mit herzlicher Gastfreundschaft und schaffen eine offene Atmosphäre, indem sie Küche und Gastraum räumlich miteinander verbinden. Für passende Getränkebegleitungen, von Wein bis Sake, wird ebenfalls sorgfältig gesorgt.
Kurz gesagt: Rossbarth verbindet innovative, präzise Gourmetküche mit einem entspannten Ambiente. Die beiden Spitzenköche setzen in Linz kulinarische Massstäbe und bieten ein aussergewöhnliches Erlebnis welches uns vollumfänglich überzeugte.
Oberösterreich haben wir so erlebt: freundliche und zugängliche Menschen, altes Handwerk, grosse Teller – zum Teilen und Geniessen. Wir kommen wieder :-).